Britischen Seglern droht Strafe im Iran

Der Druck der englischen Regierung auf den Iran steigt: London versucht damit, die fünf Segler freizubekommen, die von Revolutionsgarden festgehalten werden. Teheran zeigt allerdings an einer schnellen Lösung bislang wenig Interesse. Diplomatische Kreise fürchten nun, die fünf Briten könnten im Atomstreit als Druckmittel eingesetzt werden.

Groß-Britanniens Außenminister David Milibrand gibt sich am Dienstag in London zuversichtlich: Es gebe „keine Konfrontation und keinen Streit.“ Die Verhandlungen zur Freilassung der Segler laufen auf Hochtouren. Bei ihnen handele es sich um Zivilisten und nicht um Angehörige des Militärs, betonte Milibrand. Eine Lösung sei „eine wichtige konsularische Angelegenheit“. Die iranische Marine hatte die circa 20 Meter lange Rennyacht „Kingdom Of Bahrain“ am vergangenen Mittwoch auf dem Weg von Bahrain  nach Dubai abgefangen. Möglicherweise war das Schiff unbeabsichtigt in die Gewässer des Iran geraten.  Von der Regierung in Teheran waren bislang keine Kommentare hierzu zu erfahren. Es werde derzeit untersucht, ob die Festnahme stattgefunden habe. Details würden gerade geklärt werden und man werde sich zu gegebener Zeit dazu äußern, so ein Sprecher des iranischen Außenministeriums. Sollten die Briten feindliche Absichten gehabt haben, so werde dies aber sicherlich ernsthafte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Das Eindringen in die iranischen Hoheitsgewässer, so Staabschef Esfandiar Rahon Maschaei, sei illegal gewesen. Den Seglern drohte er mit Bestrafung, falls dies „in böser Absicht geschehen sei“.

In der BBC sagten die Organisatoren der Regatta „Dubai-Muscat Offshore Race“, an der die Yacht teilgenommen habe, dass das Schiff möglicherweise nach einem Motorschaden vom Kurs abgekommen sein könnte. Die zum Teil noch recht jungen und unerfahrenen britischen Segler sollen sich bereits wegen Windmangels um Abschlepphilfe bemüht haben.

Die britische Regierung befürchtet nun, dass die Segler als Druckmittel in den Verhandlungen um den seit längerem anhaltenden Atomstreit missbraucht werden könnten. Dieser belastet bereits seit geraumer Zeit die Beziehungen zwischen dem Iran und dem Westen.

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